
Ein hoch auf das Geburtstagskind! Ursula Jäger gehört zu den bekanntesten Mitgliedern bei der SG Anspach. Ihr vielfältiges und jahreslanges Engagement machte sie nicht nur bei uns im Verein bekannt, sondern auch flächendeckend im gesamten Hochtaunuskreis. Da war es nicht verwunderlich, dass ein 90. Geburtstag gebührend gefeiert werden musste. Denn vor ihren Leistungen können wir nur den Hut ziehen. Unsere Vorsitzenden Ferdinand Hnatkow und Katja Trybek gratulierten Uschi ganz persönlich mit reichlich französischer Kulinarik und einer bunten Auswahl an Blumen passend zum Frühlingsanfang.
Nach der Montagsturnstunde bereiteten ihre Teilnehmerinnen ein festliches Abendessen vor. Jede Teilnehmerin brachte etwas mit und man verbrachte die Geburtstagsparty dort, wo sie einen großen Anteil ihrer Lebenszeit lohnend investierte: In der Sporthalle. Neben salzigen und süßen Köstlichkeiten standen auf dem Menüplan eine große Portion Wertschätzung und viele gute Worte für Uschi. Das hatte sie sich auch verdient.
Besonders herzlich dabei war eine Delegation „ihrer Mädchen“, die in den Kiosk in der Walter-Ernst-Halle zunächst eintanzten, dann Uschi in den Gymnastikraum lockten und schließlich ihr sowie allen Gästen eine wunderbare Überraschung boten. Eine herzliche Rede richteten sie an das Geburtstagskind begleitet von einer Fotostrecke mit Höhepunkten ihres Wirkens (unten haben wir eine kleine Auswahl hochgeladen). Ein Video als Höhepunkt mit zahlreichen ehemaligen Teilnehmerinnen zauberte allen Anwesenden ein breites Lächeln ins Gesicht. Das war klasse!
Ihre Sportvita
Am 1. Mai 1962 wurde Uschi Mitglied bei der SG Anspach. Und es war rund um 1962/63 als sie anfing eine Mädchenturngruppe zu leiten. Dabei löste sie damals Willi Eifert als Trainer ab. Schon drei Jahre später übertrug man ihr die Leitung der Montags-Gymnastikgruppe. Es sollte später der Funke gewesen sein, der ein atemberaubendes Vereinsleben der Uschi Jäger entfachte. Zunächst führte sie das Mädchenturnen nach guter alter Turnvater-Jahn Methode fort und modernisierte es letztendlich zum wettkampftauglichen Erfolgsrezept.
Die erste Frau mit einer Übungsleiter-Lizenz
Viel Inspiration erlangte sie dabei bei der Unterstützung ihrer Tochter. Diese nämlich trainierte jeden zweiten Samstag in der Deutschen Turnschule in Frankfurt am Main im Bundesleistungskader der Rhythmischen Sportgymnastik. Aufmerksam verfolgte sie die Trainingsmethoden und wendete sie schließlich in der heimischen Trainingsgruppe bei der SGA an. Dabei entschloss sie sich, selber Ausbildungen und Lizenzen abzulegen und wurde 1975 die erste Frau der SG Anspach, die eine Übungsleiter-Lizenz des Deutschen Turnerbundes absolvierte. Eine echte Pionierin also!
Viele Mädchen sind in ihre Turn- und Gymnastikstunden gegangen und haben auf Wettkämpfen viele Medaillen erzielt. In den 80ern gewann die Wettkampf-Gymnastik sogar Hessische Meisterschaften in diversen Altersklassen. Ihre Motivation und ihr Glaube an diese Mädchen hat sie zu dem gemacht. Die Leidenschaft für einen gut ausgebildeten Turnunterricht trägt sie noch heute. Sie wirbt und motiviert junge Frauen dazu Lizenzen, Fortbildungen und Fähigkeiten zu erlernen.
Von Anspach in die Welt
Ab 1973 (Stuttgart) besuchte Uschi alle Deutschen Turnfeste bis 2017 in Berlin. Dort in Schulklassen untergebracht, erlebte die SGA-Turnfamilie Tage voller Sportsgeist, Wir-Gefühl und Erinnerungen für die Ewigkeit. Festgymnastik, Großraumvorführungen, Turnshows und mehr: Es gibt wohl keine Disziplin in der Uschi Jäger keine Choreographien absolvierte.
Doch auch rund um die junge Bundesrepublik zeigte sie dem SGA-Nachwuchs die großen Sportbühnen. Und das auch außerhalb des Vereins. Zum Beispiel studierte sie zur Verschwisterung zwischen Neu-Anspach und St. Florent sur Cher im Juni 1982 vier Choreographien ein. Auf einer Reise dann nach St. Florent stand das französische Publikum bei einer Show der Superlative Kopf. Sogar die Welt-Gymnastrada (1987 Dänemark und 1991 Niederlande) lernten die Teilnehmerinnen der SGA kennen dank Uschi Jäger.
Sie geht voran
Ihr Funktionärs-Engagement weitete sie Anfang der 90er Jahre aus und übernahm Aufgaben im Turngau Feldberg (als Gau-Gymnastikwartin und Gau-Frauenturnwartin) und im Sportkreis Hochtaunus. In letzterem fungierte sie ab 1991 als Frauenwartin und organisierte Lizenzausbildungen für Frauen im gesamten Kreis. Mit Rat und Tat stand sie allen Vereinen zur Seite.
Auch das Gesellschaftliche und Soziale eines Turnvereins ist ihr noch heute ganz wichtig gewesen. Nicht nur im Training, sondern auch in der Freizeit trifft sie sich gerne mit ihren Teilnehmerinnen für Wanderungen und dem Zusammensein. Aber die Trainingszeit dafür verkürzen: Niemals. Uns so trainiert sie weiter und weiter bei der SGA und das soll auch noch lange so weiter gehen.
Wir sagen dir tausendfach „Danke“.








