Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

SGA wird auserkoren

Die SG Anspach wird für die Adolf-Reichwein-Schule Neu-Anspach neben der Adam Hall Group und dem Bundestagsabgeordneten Markus Koob, Pate im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Auf der Akademischen Feier zur Titelvergabe, an der auch Staatsminister Armin Schwarz teilnahm, hielt der 1. Vorsitzende der SGA Ferdinand Hnatkow eine Rede:

„Sehr geehrter Herr Schulleiter Schulz, sehr geehrter Herr Staatsminister Schwarz, liebe Mit-Paten und Gäste, liebe Schülerinnen und Schüler,

ich möchte Ihnen und Euch heute eine Freundschaft anbieten.

Bei Sportvereinen steckt häufig schon alleine im Namen ein verbindendes Element. Etwas, dass zusammenschweißt: Sport-Freunde, Sport-Vereinigung, Sport-Gemeinschaft Anspach. In Sportvereinen geht man respektvoll miteinander um, man vertraut sich und ist ehrlich, man hat gemeinsam Spaß und erlebt Abenteuer – der Fairness-Gedanke steht dabei ganz besonders im Vordergrund. So ist für mich im Verein meine Mitvorsitzende Katja Trybek eine solche verbundene Person oder mein guter Freund – ihr kennt ihn sicher als Lehrer hier – Manuel Ludwig, den ich hier an der ARS kennengelernt habe und wir bis heute befreundet sind.

In Freundschaften ist es eben auch so: Man hat Spaß gemeinsam. Man ist ehrlich und geht durch Höhen und Tiefen. Man sagt sich auch mal zankend ehrlich die Meinung und gibt dem anderen ein Feedback. Und auch hier erleben wir Abenteuer – gemeinsam. Sei es, dass man gemeinsam in´s Training geht und Hobbys teilt. Oder das man gemeinsam auf das erste Festival geht oder auf Reisen. Man geht gemeinsam auf Partys und erlebt als erstes Abenteuer lange Nächte mit dem ersten Bier zu viel… Hauptsache man tut es gemeinsam. Hauptsache man erlebt es nicht alleine. Denn wenn wir alleine sind, sind wir bald einsam. Und wenn wir einsam sind, sind wir nicht selten schwach und somit empfänglich für Rassismus und Diskriminierung.

Rassismus – und das dürfen wir nicht vergessen – ist eine Erfindung. Und zwar ist es die Erfindung, dass Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft, in Untergruppen geordnet sind. Es ist, so sagt es die Bundeszentrale für politische Bildung, die Erfindung, dass Menschen unterschiedliche Qualitäten haben. Ich sage Nein zu Rassismus. Wir alle sind Mensch. Wir alle brauchen einander. Es wäre doch infam zu glauben, nur, weil ich einen möglicherweise ausländischen Namen habe, dass man mir sagt, ich bin weniger wert und darf heute nicht vor ihnen sprechen.

Mit dieser Verbindung heute machen wir einen ganz logischen Schritt. Der Bürgermeister Birger Strutz der Stadt Neu-Anspach (anwesend im Publikum) wird mir verzeihen, aber in Neu-Anspach ist alles nah beieinander, nahezu noch Dorf. Die gleichen Probleme welche wir unter Schülerinnen und Schüler am Vormittag in den Schulen erleben, haben wir auch am Nachmittag im Sportverein, weil eben die Gleichen wieder aufeinandertreffen. Darum ist es gut, dass wir heute im Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung diese Brücke schlagen zwischen Schule und Verein.

Mit heute wollen wir eine Patenschaft oder wie ich es gerne sage „Freundschaft“ eingehen, um nicht alleine zu sein, sondern gemeinsam auf Rassismus und Diskriminierung aufmerksam machen. Wir wollen uns den Rücken stärken und nach diesem symbolischen Tag heute, Projekte entwerfen. Dabei ehrlich zu uns sein und gut miteinander umgehen. Aber auch mit Spaß und Freude das Abenteuer starten. Ich freue mich darüber, dass wir ausgewählt wurden. Vielen Dank.

Abschließen möchte ich mit einem Filmzitat. Das Zitat stammt aus einem Film, der sehr alt ist. „Casablanca“ aus dem Jahr 1942. In diesem Film gibt es den Pianisten Sam. Sam war für die damalige Zeit „ungewöhnlicher Weise“, aufgrund dessen, dass er von einem afroamerikanischen Schauspieler gespielt wurde, nicht etwa wie so häufig als untergeordnete, befehlsempfängliche und tollpatschige Figur dargestellt. Sam war weise. Er war wohlwollend und seriös. Das gab einen Aufschrei. Für 1942 – wie es hieß – ein Schlag gegen den Rassismus. Die Afroamerikanische Community war begeistert und rief dazu auf, diesen Film zu schauen. Wir sehen also, es kann ein langer Weg sein, aber Rassismus kann auch bekämpft werden. Egal ob in der Filmindustrie, in der Schule oder im Verein. Und dieser Film endete mit den Worten „Ich glaube das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“

Wir haben uns zu der Patenschaft bereit erklärt, da im Sport die Fairness an oberster Stelle steht und jeder egal mit welchen Voraussetzungen daran teilnehmen kann und darf. Wir als Verein zeigen die rote Karte, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält und versucht durch unfaires Verhalten andere aus dem Rennen zu werfen. Ehrlichkeit, Freundschaft und Loyalität führen zu einer starken Gemeinschaft.

Unsere Förderer